Da war’n es nur noch …

Die “traditionelle” Moorfahrt. Jedenfalls gab es die schon jedes Jahr, als der Berichterstatter neu um Verein war. Was schon eine ganze Weile her ist. Wenn die Saison zu Ende geht und die Masten schon im Mastenlager liegen, fahren einige Vereinsmitglieder mit ihren Booten in das, was vom Teufelsmoor bei Bremen noch vorhanden und per Boot zugänglich ist. Kurz: nach Worpswede. Oder sie versuchen es immer wieder.

Dieses Jahr haben sich neun Leute mit fünf Booten angemeldet. Anmelden muss sein, der Landkreis will das so haben – um die (nicht vorhandenen) Touristenfluten auf dem Wasserweg nach Worpswede einzudämmen.

Dann musste der erste wegen Zahnproblemen absagen, er “hatte Zahn”. Da waren es noch 4 und 7, eine Dame wollte oder musste nachkommen. Und sie alle kamen zur Abfahrt auf den Steg. Einer “hatte Magen-Darm”, also er kränkelte dort und war dem Abenteuer der Moorfahrt nicht gewachsen: 3 und 5(+1). Da eines der verbleibenden Boot allein schlecht zu fahren ist, das des Berichterstatters aber gut, musste die Chefin ausgeliehen werden und auf fremden Planken (oder GFK-Flächen) Dienst tun. So konnte man denn fröhlich ablegen, 3 und 5.

Nach dem fröhlichen Ablegen, Nationale gehört zum dritten Boot.

Der Berichterstatter konnte mit seiner Liebsten per Handy Kontakt halten, funken funktioniert ja nicht, wenn die Antenne, die eigentlich auf den Mast gehört, schon zu Hause liegt. Und die Kommunikation nahm schon nach recht kurzer Zeit an Dringlichkeit deutlich zu: “Komm mal zurück, D. hat ein Problem.”

Das Problem bestand in einem zu warmen Motor, weil der leider kein Kühlwasser mehr bekam. Also erstmal eine provisorische Schleppverbindung herstellen und weg von der Steinschüttung ziehen – die Weser ist in diesem Bereich mehr ein ausgebauter Kanal mit Tidenhub. Der Skipper des kühlwasserlosen Bootes wollte aber nicht weiter, lieber zurück in den Heimathafen. Nicht so weit, also blieb die Schleppverbindung so wie sie war.

Jetzt war da nur noch ein Boot mit zwei Menschen drauf, die haben dann auch vom ursprünglichen Plan Abstand genommen.

Mit 3,7 kn durchs Wasser und wegen des Tidenstroms entsprechend weniger über Grund zurück zum heimatlichen Steg. (Mit neidischem Blick auf den, der seinen Mast noch drauf hatte und nutzte.) So wurde es dann eine Moorfahrt am heimatlichen Steg, passend zum ebenfalls schon sehr stationären Abschippern dieses Jahr.

Und da der Vereinswimpel auch noch, ungehöriger Weise, am Vereinsmast wehte – Abschippern war ja nicht so richtig – wurde der dann auch noch im kleinen Kreise eingeholt. Das Getöse, das diesen feierlichen Akt begleitete, war dann aber so, wie die Tradition es vorschreibt. Soweit die kleine Zahl der Ruhestörer das denn geschafft hat.

Die Spuren der gefiederten Feinde

Den Wimpel müssen wir wohl entsorgen. Da waren unsere gefiederten Feinde, vorzugsweise die schwarzen mit der heiseren Stimme, sehr eifrig. (Als ob es nicht reichte, uns ständig auf’s Deck zu sch….)

Das Motorboot ist übrigens wieder in Ordnung, der Impeller der Seewasserpumpe war zerbröselt. Aber so richtig!

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